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Channel: Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel
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Über 1000 Zeugnisse überreicht

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Bei den Abschlüssen am Berufskolleg bergkloster Bestwig lobt Schulleiter Wili Kruse den guten Zusammenhalt der Auszubildenden. Der ist an allen Schulen der Ordensgemeinschaft ein wichtiger Bestandteil des Schulleitbildes. Foto: SMMP/Bock

Bei den Abschlüssen am Berufskolleg bergkloster Bestwig lobt Schulleiter Wili Kruse den guten Zusammenhalt der Auszubildenden. Der ist an allen Schulen der Ordensgemeinschaft ein wichtiger Bestandteil des Schulleitbildes.

Zahlreiche Schul- und Ausbildungsabschlüsse an den Gymnasien, Berufskollegs und der Gesundheitsakademie

Über 1050 Schülerinnen und Schüler der ordenseigenen Berufskollegs und Gymnasien erhalten in diesem Sommer einen Schul- oder Ausbildungsabschluss. Weitere 80 kommen bis zum Herbst noch als Absolventen der Altenpfleger-Ausbildung am Fachseminar für Altenpflege und als Ergo- bzw. Physiotherapeuten an der Bildungsakademie für Therapieberufe dazu.

Die Absolventen des Placida Viel-Berufsklkollegs in Menden stellen sich dem Gruppenfoto. Foto: SMMP/Hofbauer

Die Absolventen des Placida Viel-Berufsklkollegs in Menden stellen sich dem Gruppenfoto. Foto: SMMP/Hofbauer

294 Schülerinnen und Schüler erreichten am Engelsburg-Gymnasium, dem Walburgisgymnasium und dem Gymnasium der Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt das Abitur. Weitere 129 Schüler erlangen die Allgemeine Hochschulreife über das Berufliche Gymnasium am Berufskolleg Bergkloster Bestwig, dem Placida-Viel-Berufskolleg in Menden und am Berufskolleg Canisiusstift in Ahaus. 274 Schülerinnen und Schüler erreichten über die Fachoberschule und die Berufsfachschule die Fachhochschulreife. 77 kamen über Berufsorientierungsjahr, Berufsgrundschuljahr bzw. Berufsvorbereitungsjahr zum Hauptschulabschluss. 17 Jugendliche erreichten ihren Schulabschluss in der Manege in Berlin-Marzahn. Diese Einrichtung betreut junge Menschen, die die Schule oft schon abgebrochen und aufgegeben hatten.

Die Absolventen der Fachschule für Sozialpädagogik am Berufskolleg Canisiusstift in Ahaus mit ihrem Klassenlehrer Uwe Wevers. (Foto: SMMP/Passerschröer)

Die Absolventen der Fachschule für Sozialpädagogik am Berufskolleg Canisiusstift in Ahaus mit ihrem Klassenlehrer Uwe Wevers. Foto: SMMP/Passerschröer

149 Erzieherinnen und Erzieher

Von den Berufsabschlüssen stellen die Erzieherinnen und Erzieher mit 149 die größte Gruppe dar. Davon erreichten allein 58 ihren Abschluss an der Katholischen Berufsbildenden Bergschule St. Elisabeth in Heiligenstadt. Weitere 44 sind es am Berufskolleg Canisiusstift in Ahaus und 24 am Berufskolleg Bergkloster Bestwig. Dazu absolvierten 57 Schülerinnen und Schüler in Heiligenstadt die Vorausbildung zum Sozialassistenten. In Ahaus gibt es 19 fertig ausgebildete Kinderpflegerinnen, in Bestwig zehn und in Menden 15.

Darüber hinaus legten 14 Schülerinnen am Placida Viel-Berufskolleg und am Berufskolleg Bergkloster Bestwig ihre Prüfung als Sozialassistentinnen ab. Am Berufskolleg Bergkloster Bestwig beendeten 24 junge Männer und Frauen ihre dreijährige Ausbildung als Gestaltungstechnische Assistenten, weitere elf als Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger am Placida Viel Berufskolleg in Menden.

Die Zahl von über 1000 Schulabgängern an allen Bildungseinrichtungen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel ist seit Jahren auf konstantem Niveau.

Am Walburgisgymnasium sorgten die Soulband und der Schulchor für den musikalischen Rahmen der Abschlussfeier für die Abiturienten. Foto: C. Scholz/SMMP


Senioren-WG am Kloster öffnet bald

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Schwester Veronika Walter und Annette Longinus-Nordhorn räumen in diesen Tagen die Küche und die anderen Gemeinschaftsräume der Senioren-WG ein. (Foto: SMMP/Beer)

Schwester Veronika Walter und Annette Longinus-Nordhorn räumen in diesen Tagen die Küche und die anderen Gemeinschaftsräume der Senioren-WG ein.

Tag der offenen Tür am 22. August – Besichtigung ist jetzt schon möglich

Im August ziehen die ersten Mieter in die neu eingerichtete Senioren-WG des Bergklosters Bestwig. Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) haben eine Etage eines Wohntraktes für 400.000 Euro umgebaut. „Von jetzt an kann die Wohngemeinschaft besichtigt werden“ sagt Annette Longinus-Nordhorn, die Gebietsleiterin für der ambulanten Wohngemeinschaften in Trägerschaft der Seniorenhilfe SMMP. Die Wohngemeinschaft bietet Platz für zwölf Seniorinnen und Senioren.

Jeder Mieter hat ein eigenes Zimmer mit eigener Nasszelle. Alle gemeinsam teilen sich die große Wohnküche, die weiteren Aufenthaltsräume und den Garten. Mehrere Alltagsbegleiter kümmern sich um die Betreuung, helfen beim Kochen und der Hauswirtschaft. Mit Schwester Veronika Walter gehört auch eine Ordensschwester mit zum Team. Für den Fall, dass eine pflegerische Versorgung notwendig ist, hat die Seniorenhilfe SMMP einen Kooperationsvertrag mit der Caritas in Bestwig geschlossen.

Am Samstag, 22. August, laden Ordensschwestern und Mitarbeiter zu einem Tag der offenen Tür ein. „Dann begrüßen wir alle Besucher mit selbstgebackenen Waffeln, Kaffee und Kuchen“, kündigt Annette Longinus-Nordhorn an. Wer an einer Besichtigung oder weiteren Informationen interessiert ist, kann unter Tel. 02904 808 258 auch vorher schon einen individuellen Termin vereinbaren.

Die Unternehmensentwicklerin

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Carina Rothfeld hat mit 16 Jahren angefangen, in der Altenpflege zu arbeiten. Pflege, sagt sie, ist alles, was das Menschsein ausmacht.

Eine von 50 Touren am Tag

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Gisela Bauer besucht auf ihrer täglichen Tour bei den Ambulanten Diensten in Nassau einen Kunden, der sich sichtbar freut. Foto: SMMP/Bock

Gisela Bauer besucht auf ihrer täglichen Tour bei den Ambulanten Diensten in Nassau einen Kunden, der sich sichtbar freut.

Ambulante Dienste: Wie Gisela Bauer bis 12.30 Uhr 22 Kunden versorgt

Tag für Tag machen sich über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der vier ambulanten Dienste der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in Herten-Westerholt, Geseke, Nassau und Oelde auf den Weg zu ihren Patienten und Kunden. Insgesamt fahren sie 50 Touren. Eine von ihnen ist die Altenpflegerin Gisela Bauer bei den Ambulanten Diensten am Marienkrankenhaus in Nassau. Sie haben wir an einem Vormittag begleitet. Weiterlesen bei Ambulante Dienste am Marienkrankenhaus »

Grenzen überwinden statt Grenzen überschreiten

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Spritueller Impuls zum Placidajahr von Sr. Maria Elisabeth Goldmann

In den letzten Impulsen wurde vielfach darüber erzählt und nachgedacht, welche inneren und äußeren Grenzen Placida Viel überwunden hat.

Wie schwer es ist, Grenzen zu überwinden, erleben wir selbst immer wieder, z.B. im Übernehmen von Aufgaben und Verantwortungen, die uns zu groß erscheinen, oder im Zugehen auf andere, mit denen wir uns schwer tun, oder im Aufgeben von lieb gewordenen Gewohnheiten und Bequemlichkeiten.

Dem gegenüber fällt es oft gar nicht schwer, Grenzen zu überschreiten. Dabei fühlen wir manchmal sogar einen gewissen Reiz, z.B. den gesperrten Weg doch zu nutzen als Abkürzung, um schneller am Ziel zu sein, oder die vorgeschriebene Geschwindigkeit zu ignorieren, da die 70km/h nicht einzusehen sind, oder den eigenen Vorsatz des Verzichtens nicht so ernst zu nehmen und der Versuchung nachzugeben.

Vermutlich kennen wir alle noch weitere Situationen des Grenzen-Überwindens und des Grenzen–Überschreitens. So unterschiedlich oder fast gegensätzlich diese beiden Tatsachen sind – eines haben sie gemeinsam: es geschieht etwas Äußeres und es bewegt sich etwas in uns.

Im Evangelium (Joh 8, 1-11) des 5. Fastensonntages wird uns eine Begebenheit vor Augen gestellt, in der es auch um Grenzüberschreitungen geht. Man führt eine Frau zu Jesus, die beim Ehebruch ertappt worden ist. Dem Gesetz nach müsste sie gesteinigt werden. Die Schriftgelehrten und Pharisäer wollten Jesus auf die Probe stellen. Er jedoch gibt den Anklägern zu bedenken: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie. Der Frau gegenüber zeigt er sich barmherzig.

Steine werfen bedeutet Grenzüberschreitung – Barmherzigkeit Grenzüberwindung.

Mir macht diese Erzählung Mut. Jesus verurteilt nicht – weder die Schriftgelehrten und Pharisäer noch die Frau. Er ermöglicht durch seine vergebende Haltung, dass die Beteiligten nach einer Grenzüberschreitung zur Grenzüberwindung kommen und umkehren können.

Die selige Schwester Placida konnte durch die lebensbejahende und vertrauende Haltung der Maria Magdalena Postel sowie im Hören auf Gott viele Grenzen überwinden und sich so in den Dienst der Gemeinschaft und der Menschen stellen.

Meine Hoffnung und mein Wunsch für uns und diese Welt ist, dass immer mehr Menschen innere und äußere Grenzen überwinden, damit Leben für alle, auch für die Flüchtlinge an der griechisch-mazedonischen Grenze möglich wird.

Stichwort Placida-Jahr:

Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel gedenken von September 2015 bis September 2016 der Gründerin ihrer deutschen Kongregation, Schwester Placida Viel. Schwester Placida war die zweite Generaloberin der französischen Gemeinschaft und kleidete 1862 vier Lehrerinnen in Heiligenstadt ein. Seit 1920 ist der daraus entstandene deutsche Ordenszweig eigenständig. Schwester Placida wurde als Victoria Viel am 26. September 1815 – also vor 200 Jahren – geboren.

Pfingsttreffen: Geboren, um zu leben

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2015 nahmen 60 junge Erwachsene aus sechs verschiedenen Ländern an dem Pfingsttreffen teil. Foto: SMMP/Bock

2015 nahmen 60 junge Erwachsene aus sechs verschiedenen Ländern an dem Pfingsttreffen teil.

Viertes Pfingsttreffen im Bergkloster Bestwig widmet sich dem Thema Gerechtigkeit

„Geboren, um zu leben“ – dieser Song der Gruppe Unheilig steht im Mittelpunkt des vierten Internationalen Pfingsttreffens vom 13. bis zum 15. Mai 2016 im Bergkloster Bestwig. Eingeladen sind junge Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren.

„Zusammen mit jungen Menschen aus verschiedenen Ländern wollen wir über die Grundrechte für ein menschliches Leben diskutieren und dabei fragen, was und wie wir selbst zur Umsetzung beitragen können“, erklärt Mitorganisator Winfried Meilwes von der Missionszentrale der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel. „Nicht zuletzt fordern uns die Flüchtlingsströme heraus, über den Wert menschlichen Lebens neu nachzudenken“, fügt er hinzu. Der Musiktitel solle dafür Inspiration sein.

Die Tage sollen wie immer von gemeinsamer Musik, Tanz und Bewegung, intensiven Gesprächen und einer außergewöhnlichen Liturgie geprägt sein. Teilnehmen werden auch Ordensschwestern und Gäste aus anderen Ländern. Außerdem beteiligen sich ehemalige und zukünftige Missionare auf Zeit.

Den Pfingstgottesdienst am Samstagabend gestaltet die Gruppe selbst. Der frühere Jugendpfarrer Ullrich Auffenberg wird ihn mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern feiern.

Anmeldungen nimmt das Bergkloster Bestwig unter Tel. 02904 808-0 bzw. reservierung(at)smmp.de bis zum 1. Mai entgegen. Weitere Informationen gibt Winfried Meilwes unter Tel. 02904 808-241.

„Barmherzigkeit kann jeder“

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Gruppenarbeit: Was kann ich für dich tun? (Foto: SMMP/Beer)

Gruppenarbeit: Was kann ich für dich tun?

60 leitende Mitarbeiter trafen sich zur Frühjahrstagung in Bestwig

Die eingängige Botschaft der Frühjahrstagung mit den 60 leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel lautet: „Barmherzigkeit kann jeder.“ Auch am Arbeitsplatz. Auch in den Einrichtungen und Diensten der Ordensgemeinschaft.

Das von Papst Franziskus ausgerufene „Jahr der Barmherzigkeit“ nahm die Provinzleitung der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel am Donnerstag im Bergkloster Bestwig zum Anlass, gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu überlegen, was der Begriff bedeutet und welche Relevanz er im Arbeitsalltag der christlichen Einrichtungen hat.

Barmherzigkeit kann jeder. Sagen jedenfalls Schwester Lucia Maria Schiefner und Schwester Maria Elisabeth Goldmann (hinter dem Plakat). (Foto: SMMP/Beer)

Barmherzigkeit kann jeder. Sagen jedenfalls Schwester Lucia Maria Schiefner und Schwester Maria Elisabeth Goldmann (hinter dem Plakat).

„Barmherzigkeit war auch ein Schlüsselbegriff für unsere Ordensgründerin Maria Magdalena Postel“, erinnerte Provinzoberin Schwester Johanna Guthoff. Anfangs habe die Gemeinschaft diesen Begriff sogar im Namen getragen: Denn sie nannte sich zuerst „Arme Töchter von der Barmherzigkeit.“

In Gruppen machten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Schwestern daran, Barmherzigkeit ausgehend von verschiedenen Bibeltexten für ihren Alltag zu definieren: wie jeder Einzelne wahrgenommen wird, wo Führungskräfte Talente fördern und auch in privaten schieflagen Unterstützung bieten können, wie man neue Aufgaben angeht und auf andere zugeht.

Verantwortungsvoll miteinander umgehen

Gerade Letzteres ist aufgrund der aktuellen Situation zuziehender Flüchtlinge eine ganz aktuelle Herausforderung – besonders an den Schulen. Das Lernen voneinander, ein verantwortungsvolles Miteinander und der internationale Austausch sind aber auch wichtige Themen der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel weltweit.

Gerade erst wurde das Bergkloster Bestwig als „faires Kloster“ ausgezeichnet. Schwester Johanna ermutigte die Verantwortlichen aus den Einrichtungen, ähnliche Wege zu gehen.

Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow berichtete, dass die Entsendung von Missionarinnen und Missionaren auf Zeit – die ebenfalls gerade zertifiziert wurde – durch ein „Incoming-Angebot“ in Deutschland ergänzt werden soll: „Das heißt dass wir jungen Menschen ab 20 Jahren aus dem globalen Süden Gelegenheit geben, für ein Jahr in Deutschland mitzuarbeiten und Erfahrungen zu sammeln.“ Das könnte sowohl in den Senioreneinrichtungen, als auch in den Schulen und Kindergärten sowie den Kliniken interessant sein.

Internationales Konzept für Erziehungs- und Bildungsarbeit

Darüber hinaus erklärte sie, dass sich eine internationale Arbeitsgruppe mit Schwestern aller Provinzen daran macht, ein Konzept für die Bildung und Erziehung in den Einrichtungen der Ordensgemeinschaft zu erarbeiten, das dann in Deutschland, Bolivien, Brasilien und Mosambik konkretisiert werden soll.

Und schließlich gab sie bekannt, dass in Mosambik sieben junge Frauen in das Ordenspostulat eingestiegen sind, in Bolivien eine weitere ewige Profess ansteht und auch in Deutschland Schwester Franziska Lennartz am 30. April ihre erste Profess ablegen wird.

Die Geschichte der Gemeinschaft wird also im 21. Jahrhundert fortgeschrieben. Die Weitergabe des Charismas der Ordensgründerin solle aber auch mit den weltweit über 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelingen. Und damit das Vorleben und Erleben von Barmherzigkeit. „Dazu wollen wir Sie an diesem Tag ermutigen“, gab Schwester Johanna den Führungskräften mit auf den Weg.

„Das kann ein Gesetz allein nicht leisten“

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Manchmal sagen Blicke alles. (Foto: SMMP/ Beer)

Manchmal sagen Blicke alles.

Arbeit in der Manege beeindruckt Bundeskanzlerin Angela Merkel

Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich am Dienstagnachmittag von der Arbeit der Manege in Berlin-Marzahn tief beeindruckt: „Für junge Menschen zwischen 18 und 26 Jahren gibt es nur noch wenige gesetzliche Angebote einer Förderung. Hier aber erfahren sie Hilfe, um eine komplizierte Lebenssituation zu überwinden.“

Über 300 benachteiligte Jugendliche aus besonders schwierigen Lebenslagen finden in der Manege wieder eine Perspektive. Seit 2005 betreiben die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel das Haus gemeinsam mit den Salesianern Don Boscos. Mitten in Marzahn-Hellersdorf, einem Berliner Stadtteil mit hoher Jugendarbeitslosigkeit. Die Einrichtung gehört jetzt als eine von 18 zu dem Pilotprojekt „Respekt“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. „Über diese Initiative und die guten politischen Kontakte kam der Besuch der Kanzlerin dann zustande“, erklärt die Geschäftsführerin der Manege, Schwester Margareta Kühn.

Wir und die Kanzlerin. (Foto: Jörg Grabenschröer)

Wir und die Kanzlerin. (Foto: Jörg Grabenschröer)

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Karl Schiewerling, sozialpolitischer Sprecher seiner Bundestagsfraktion, hat das Pilotprojekt mit vorangebracht. Er weiß: „Einrichtungen wie diese brauchen eine kontinuierliche Förderung.“ Und auch Petra Pau, die dem Besuch der Kanzlerin als direkt gewählte Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf beiwohnte, zollt der Manege großen Respekt: „Unsere Parteijugend organisiert hier sogar die Weihnachtsfeiern mit.“

Ebenso kennt Monika Grütters MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien, die Manege gut und war am Dienstagnachmittag mit dabei. So sind sich die Bundestagsfraktionen in dem Don-Bosco-Zentrum über die Wichtigkeit der hier geleisteten Arbeit einig.

Das machte die Kanzlerin noch einmal in ihrem Abschluss-Statement deutlich: „Unsere politische Aufgabe ist es jetzt, einen gesetzlichen Rahmen zu finden, der aus dem Pilotprojekt Respekt erwächst. Dafür sehe sie über die Parteigrenzen hinweg gute Chancen.“ Ziel der Gesetzesinitiative ist es, die Förderung von Einrichtungen wie der Manege als Regelmaßnahmen langfristig zu sichern.

Zugleich stellte Angela Merkel klar, dass es für einen derartigen Erfolg wie hier eines äußerst engagierten Teams, „wie Schwester Margareta das hier um sich hat“, lokalpolitischer Begleitung und zivilgesellschaftlicher Unterstützung bedürfe: „So ist hier etwas ganz Eigenständiges entstanden. Und das kann ein Gesetz allein natürlich nicht leisten.“

Dankbar für das große Engagement des 50-köpfigen Mitarbeiterteams sind auch Monique und Maik. Sie gehörten zu den ausgewählten Jugendlichen, die mit der Bundskanzlerin bei ihrem Besuch in der Manege persönlich sprechen durften. „Ich fand klasse, wie aufmerksam sie zugehört hat“, sagt Monique. Und Maik meint: „Ich habe mich gewundert, wie entspannt und aufgeschlossen die Kanzlerin war. Schließlich ist sie ja eine der mächtigsten Frauen der Welt.“

Die beiden 23-Jährigen nehmen an einer sogenannten mobilen Aktivierung teil und erhalten über die Manege auch psychologische Betreuung. So hoffen sie nach schwierigen Lebensphasen doch noch in ihren Traumberuf zu kommen. Monique arbeitet leidenschaftlich gern in der Holzwerkstatt. Maiks Traumberuf ist Koch. Dafür bietet die Manege Ausbildungsmöglichkeiten an.

Daumen hoch für die Kreativität in der Manege. (Foto: Jörg Grabenschröer)

Daumen hoch für die Kreativität in der Manege. (Foto: Jörg Grabenschröer)

Statt einer Stunde blieb die Kanzlerin 75 Minuten. Erst um 20 nach vier trat sie in dem Aufenthaltsraum der Jugendlichen vor die Kameras der zahlreich angereisten Fernsehteams. Und das, obwohl sie um 17 Uhr schon wieder im Kanzleramt sein musste, um sich zu den Anschlägen in Brüssel zu äußern. Verabschiedet wurde sie von den Jugendlichen, mit großem Applaus.

„Ich denke, dass sie bleibende Eindrücke von hier mitgenommen hat,“ sagt Schwester Margareta. „Und was könnte besser sein, als dass sie sich selbst hinter dieses Pilotprojekt und damit auch hinter diese Jugendlichen stellt? Dann haben wir schon viel gewonnen.“

Jugendprojekt "Manege"

Kanzlerin #Merkel beim Friseur. Keine Promi-Vorher-Nachher-Show, sondern ein besonderer Einblick in Berufsorientierung für Jugendliche. Wenn Schul- und Lebensweg nicht geradeaus führen, hilft die „Manege“, ein besonderes Jugendprojekt in Berlin: http://bpaq.de/fb_manege. So auch Sophie und Maximilian. Respekt! http://bpaq.de/fb-respekt_bmas.

Posted by Bundesregierung on Dienstag, 29. März 2016

Im ganzen Haus wurde noch bis in die vergangene Nacht gewienert und frisch gestrichen, aber die Haustür hat es im letzten Moment doch noch einmal nötig. (Foto: SMMP/ Beer) Ihren Schützlingen muss sie das zwar nicht mehr erklären, aber irgendwas ist immer zu besprechen. (Foto: SMMP/ Beer) Draußen wartet auch ein großes Presseaufgebot und Schwester Margareta erklärt noch schnell, was hier eigentlich los ist. (Foto: SMMP/ Beer) Und dann kommt die Kanzlerin. (Foto: SMMP/ Beer) Und sie begrüßt nicht nur die Prominenz. (Foto: SMMP/ Beer) Für die Presseleute gibt es ein Bild vor dem Manege-Bus. (Foto: SMMP/Beer) Und auch einen Scherz vielleicht? (Foto: SMMP/ Beer) Und noch eins (Foto: SMMP/ Beer) Den Kreativraum sieht sie sich auch an. (Foto: Jörg Grabenschröer) Kommt da jemand auf eine Idee? (Foto: Jörg Grabenschröer) Und fragt sich vielleicht, ob diese Frisur ein Statement ist. Vielleicht fragt sie auch etwas ganz anderes. (Foto: Jörg Grabenschröer) Irgendwas hat sie in der Küche erstaunt. (Foto: Jörg Grabenschröer) Die Leute der Malerwerkstatt haben vor dem Besuch der Kanzlerin noch schnell alle Renovierungen durchgezogen, die man schon lange vorhatte. Auch nachts. (Foto: Jörg Grabenschröer) Die Holzwerkstatt findet offenbar auch Gefallen. (Foto: Jörg Grabenschröer) Beim abschließenden Pressestatement erklärt die Kanzlerin, dass die Manege jetzt Teil eines Pilotprojektes der Bundesregierung ist. (Foto: Jörg Grabenschröer) Sie ist ein bisschen länger in der Manege geblieben als geplant und muss dann wieder schnell ins Kanzleramt, um sich zu den Attentaten in Brüssel zu äußern. (Foto: SMMP/Beer) Bevor sie fährt gibt sie aber noch Gelegenheit für Selfies mit der Kanzlerin. (Foto: SMMP/Beer) Hinter der Polizeiabsperrung rufen ein paar Leute irgendwas unfreundliches, aber die Auf-Wiedersehen-Rufe sind lauter. (Foto: SMMP/Beer)


Die Sonne ward in die Erde geboren

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Beeindruckende Schattenspiele: Kersten Elisabeth Pfaff tanzte am Abend des Karfreitages im Bergkloster Bestwig die Leidensgeschichte Jesu. Foto: SMMP/Ulrich Bock

Beeindruckende Schattenspiele: Kersten Elisabeth Pfaff tanzte am Abend des Karfreitages im Bergkloster Bestwig die Leidensgeschichte Jesu.

Kersten Elisabeth Pfaff und Oliver Avianus interpretieren die Leidensgeschichte vor 300 Besuchern

„Die Sonne ward in die Erde geboren im Mysterium von Golgatha.“ Mit diesem Satz eines Gedichtes von Manfred Kyber endete die beeindruckende Darstellung der Leidensgeschichte der Choreografin und Tänzerin Kersten Elisabeth Pfaff und des Sprachkünstlers Oliver Avianus aus Berlin am Abend des Karfreitages in der Dreifaltigkeitskirche. So dramatisch das Leiden Christi an diesem Abend auch bewusst wurde – am Ende drang doch schon die Hoffnung auf Ostern durch.

Rund 300 Besucher hatten die einstündige Vorführung erlebt, die in dieser Form einmalig bleiben wird. Kersten Elisabeth Pfaff und Oliver Avianus haben das Programm und die Choreografie eigens für diesen Abend und zugeschnitten auf den Altarraum der Dreifaltigkeitskirche einstudiert. Burkhard Föckeler aus Bestwig tauchte die Kirche dazu in mystisches, dunkelrotes, gelbes und lilafarbenes Licht.

Kersten Elisabeth Pfaff tanzte, Oliver Avianus sprach die Texte. Foto: SMMP/Ulrich Bock

Kersten Elisabeth Pfaff tanzte, Oliver Avianus sprach die Texte.

Schon zum sechsten Mal hatte Schwester Maria Ignatia Langela Künstler nach Bestwig geladen, um das Geheimnis des Karfreitags auf ganz neue, eigene Weise zu interpretieren. Nach der Lesung des Sportlers Gerd Schönfelder vor zwei Jahren und dem Konzert mit Harfe und Panflöte im vergangenen Jahr durften die Besucher nun wieder eine ganz andere Herangehensweise an das Karfreitags- und Ostergeheimnis erleben.

Oliver Avianus zitierte aus dem Matthäus- und dem Johannesevangelium und las Gedichte, unter anderem von Lothar Zenetti, Annette von Droste-Hülshoff und Manfred Kyber. Die gekonnte Betonung seines Vortrages ergänzte sich mit dem ausdrucksstarken Tanz von Kersten Elisabeth Pfaff: Die Verurteilung durch Pilatus, die Krönung mit der Dornenkrone und der Gang zum Kreuz wurden auf diese Weise nicht nur sichtbar, sondern in manchen Augenblicken sogar fühlbar.

Nach einer Stunde wurden die beiden Künstler mit lang anhaltendem Applaus verabschiedet. Schwester Maria Ignatia dankte der Bergkloster Stiftung, der katholischen Kirche Meschede-Bestwig, dem Evangelischen Kirchenkreis Arnsberg und dem Verein Kultur Pur für die finanzielle Unterstützung – und plant schon wieder an einer neuen Veranstaltung für 2017.

Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock Foto: SMMP/Ulrich Bock

Lebensspuren

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Primeln in der Abtei

Impuls zum Placidajahr von Sr. Theresia Lehmeier

Trockene Äste an kahlen Bäumen, eisiger Wind, der bis auf die Knochen dringt, leere Felder zwischen matschigen Wegen… nein, trotz der vereinzelten Primeln, die Hoffnung auf Frühling machen, ist der Winter noch nicht vorbei. Wir sind mit einer Pilgergruppe unterwegs auf den Spuren unserer Ordensgründerinnen. Im warmen Bus ist es leicht, Wind und Kälte zu trotzen und den Blick auf die ersten Frühlingsboten zu richten.

Ich stelle mir vor, wie Placida Viel an einem unwirtlichen Tag im Januar 1844 von der Abtei aufbricht, um Geld für den Wiederaufbau der Abteikirche zu sammeln, deren restaurierter Glockenturm ein Jahr zuvor wieder eingestürzt ist. Kein leichter Weg für die schüchterne Normannin aus dem verlassenen Weiler Le Val Vacher bei Quettehou.

Nicht nur wegen der schlammigen Wege und des durchdringenden Windes im Winter oder der sengenden Sonne im Sommer, sondern vor allem, weil es schwer ist, die eigene Schüchternheit zu überwinden und sich in die Welt der Großen und Mächtigen zu begeben, um Bittstellerin zu sein.

Und dazu noch diese Einsamkeit auf den langen und beschwerlichen Wegen und die Angst vor Wegelagerern.

Und dennoch bezwingt die junge Frau ihre Scheu und macht sich auf den Weg. Mit ihrer entwaffnenden Art, die nicht sich selbst in den Mittelpunkt stellt, sondern die größere Sache, für die sie unterwegs ist, schafft sie es, die Menschen zu gewinnen, so dass sich ihr Herzen öffnen und damit auch die Portemonnaies. Sie hat Erfolg, weil sie glaubwürdig ist, weil sie es schafft, zu vermitteln, dass es ihr nicht um die eigene Person geht, sondern um eine Heimat für die Schwestern, eine Basis für das Wirken für die Menschen.

Sicherlich hat auch sie die ersten Zeichen des Frühlings wahrgenommen, die Primeln, die an den Wegrändern blühen und dem noch rauen Sturm trotzen, und Hoffnung geschöpft aus den ersten Boten des neuen Lebens, das sich nach einer langen Zeit des Winters zeigt.

Ich denke daran, dass der Weg unserer Gemeinschaft immer ein Weg war, der durch schwere Zeiten geführt hat, ein Weg durch Höhen und Tiefen. Immer aber hat es Menschen gegeben, die aufmerksam waren für die Zeichen der Hoffnung, die sich nicht haben unterkriegen lassen von Angst und Verzweiflung, sondern mit Vertrauen auf Gott immer wieder neue Aufbrüche gewagt haben und Wege gegangen sind, die ungewöhnlich waren.

Wir leben wieder einmal in einer bewegten Zeit. Wir haben viele Fragen: Was ist heute dran für uns? Wohin müssen wir aufbrechen? Was gibt uns Hoffnung und Zuversicht? Probleme gibt es genug, einfache Lösungen sind nicht in Sicht.

Wir feiern Ostern, Fest der Auferstehung Jesu Christi, Feier des neuen Lebens nach der Dunkelheit des Todes.

Ich möchte mich mitnehmen lassen von der Freude darüber, dass es immer wieder Lebensspuren gibt, möchte die Primeln am Wegrand sehen, die dem Wind trotzen, und daran glauben, dass Leben aus dürren Ästen hervorsprießt und Hoffnung und Leben aus dem Tod erwächst.

Stichwort Placida-Jahr:

Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel gedenken von September 2015 bis September 2016 der Gründerin ihrer deutschen Kongregation, Schwester Placida Viel. Schwester Placida war die zweite Generaloberin der französischen Gemeinschaft und kleidete 1862 vier Lehrerinnen in Heiligenstadt ein. Seit 1920 ist der daraus entstandene deutsche Ordenszweig eigenständig. Schwester Placida wurde als Victoria Viel am 26. September 1815 – also vor 200 Jahren – geboren.

Alles sauber

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Schon an den Frühlingsputz gedacht? Wir machen das jeden Tag. Die Kolleginnen und Kollegen von den SMMP Servicediensten reinigen Kindergärten, Schulen, Gemeinschaftsflächen, Büros und Gästezimmer, Krankenhäuser und Seniorenheime. Simone Lawrenz-Rozée und ihr Team sorgen im Bergkloster Bestwig für Glanz in jeder Ecke.

Stellenangebote XXL

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Keine Wechselpramie, aber Tarifgehalt mit vielen Zuschlägen: Plakat von Zweipfundwerbung. Keine Wechselpramie, aber Tarifgehalt mit vielen Zuschlägen: Plakat von Zweipfundwerbung. Keine Wechselpramie, aber Tarifgehalt mit vielen Zuschlägen: Plakat von Zweipfundwerbung. Keine Wechselpramie, aber Tarifgehalt mit vielen Zuschlägen: Plakat von Zweipfundwerbung.

Auf der Suche nach rar gewordenen und heißbegehrten Pflegefachkräften geht die Seniorenhilfe SMMP neue Wege. Mit Großplakaten.

Werbung am Straßenrand: 23 Plakatflächen liefern 300.000 Blickkontakte bei 29.000 Einwohnern. (Foto: SMMP/Starkgraff)

Werbung am Straßenrand: 23 Plakatflächen liefern 300.000 Blickkontakte bei 29.000 Einwohnern.

In Oelde sucht das Unternehmen Fachkräfte für den Ambulanten Dienst St. Franziskus. Da die Resonanz auf Zeitungsanzeigen und Stellenangebote im Internet zu oft ernüchternd war, wird nun auf 23 Plakatflächen geworben. Außerdem werden noch Postkarten mit der Bitte „Bitte Weitersagen“ an 11.000 Haushalte in Oelde verteilt.

„Wir haben gleich zum Start der Kampagne schon zwei Bewerbungen bekommen“, sagt Geschäftsführerin Andrea Starkgraff. „Ob wir auf diese Weise unser Ziel erreichen und viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen können, muss sich noch zeigen, aber hinterher weiß man immer mehr.“

Insgesamt seien die Kosten der Kampagne nicht höher als die von zwei großen Zeitungsanzeigen, so Starkgraff. Dafür werden die Plakate und Postkarten aber von deutlich mehr Menschen wahrgenommen.

Idee und Ausführung der Kampagne kommen von der Mülheimer Agentur Zweipfundwerbung.

Sport für Mitarbeiter und Bewohner

Placida Viel – eine standfeste Frau mit Wärme und Weite

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Linde im Frühling (Foto: filmfoto)

Impuls zum Placidajahr von Sr. Maria Hildegard Schültingkemper

Wenn im Frühling die Natur aus dem Winterschlaf erwacht, wenn aus der Erde, an kahlen Bäumen und Sträuchern, aus Felsspalten und Mauerritzen junge Triebe und Knospen sprießen, berührt uns darin etwas von der unbesiegbaren Kraft des Lebens und vom österlichen Geheimnis der Auferstehung.

Dann blüht auch wieder die Linde, der Baum, der im Ordensbewusstsein der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel in besonderer Weise für Placida Viel steht. Sie breitete 1862 mit der Gründung der ersten deutschen Niederlassung die Zweige des in Frankreich gepflanzten „Ordensbaumes“ über die Grenze hinaus aus, die zwei politisch verfeindete Völker voneinander trennte.

Nicht von ungefähr wird Placida Viel mit einer Linde verglichen.

In der Mythologie und Baumsymbolik wird die Linde als Baum beschrieben, der in seiner Erscheinung Herzlichkeit und Wärme ausstrahlt, ja ein geradezu mütterliches Wesen. Mit ihren herzförmigen Blättern, ihrem süßen Blütenduft und ihrer ausladenden Krone weckt sie die Empfindung von Heimat und Geborgenheit. Die frei stehende Linde ist ein wunderbarer und einladender Ort der Erholung und Stille, aber auch Mittelpunkt geselligen und auch gesellschaftlichen Lebens. Die Heilwirkung der Blüten vermag manche krankhaften Beschwerden zu lindern. Der Name „Linde“ ist denn auch sinnverwandt mit „lind“. Der Kräutervater Lonicerus schreibt im Mittelalter: „Die Linde hat ihren Namen von Lindigket“, was auf eine besänftigende Eigenschaft hinweist. Ihre Kraft, sich schnell zu verjüngen und immer wieder neu auszuschlagen, lässt die Linde auch so manchen Rückschlag überstehen. Aufgrund ihrer Eigenschaften hat die Linde seit frühester Zeit die Sympathie der Menschen erobert.

Als Placida Viel starb, machte sich die Trauer breit in der Klage: „Die gute Mutter der Kinder, der Armen und Kranken ist tot!“ In ihrer Warmherzigkeit war sie eine wirkliche Schwester der Barmherzigkeit, die bei allen sachlichen und organisatorischen Herausforderungen in der Leitung und im Aufbau der Gemeinschaft zuerst eine Frau des Herzens war, ein Mensch mit einem weiten, grenzenlosen Herzen. Es zeigte sich in ihrer zärtlichen Liebe zu den Kindern, in ihrer unterschiedslosen Fürsorge für die verwundeten Soldaten des deutsch-französischen Krieges, in großzügiger Sorge für die Schwestern in Krankheit und Alter. Die Weichen für die Anfänge des deutschen Zweiges stellte sie mit weitherzigen Entscheidungen und Zugeständnissen, und als im Kulturkampf die deutschen Schwestern ihre Häuser und Einrichtungen aufgeben mussten, fanden sie unter dem Dach der Abtei in Frankreich Heimat und Geborgenheit.

„Es gibt immer einen Weg“, war eine Devise Schwester Placidas, und sie vertrat den Grundsatz: Nie etwas verweigern, was man geben kann, auch wenn man das Eigene teilen muss. „Liebe“, sagte sie, „macht erfinderisch, weil sie den Anderen mit den Augen Gottes sehen lehrt“, mit den Augen eines gütigen und einfühlsamen Herzens, die jedem Menschen in seiner Würde und Bedürftigkeit Ansehen und Raum zum Leben schenken.

Bei allen Herausforderungen zu entschiedenem und tatkräftigem Handeln war Placida Viel zutiefst ein Mensch der Stille. „Stille ist die Quelle des Gebetes und des Friedens. Die Stille holt Gott in die Seele“, sagte sie. Die Verwurzelung in Gott gab ihrem Lebensbaum Kraft und Halt, Stürmen und Widrigkeiten standzuhalten und trotz Narben abgeschlagener Äste und Verwundungen wie ein schützender Baum die Zweige weit auszubreiten. In ihrer Nähe konnten Menschen leben, sich entfalten und Vertrauen ins Leben schöpfen. „Um gut genug zu sein, muss man ein wenig zu gut sein“, meinte sie. Darin drückt sich wohl das Plus der Barmherzigkeit über vergleichende Gerechtigkeit aus. Erst die Verbindung von beidem bewirkt die so wünschenswerte Klimaerwärmung in den Beziehungen der Menschen. Schwester Placidas Einstellung kann uns im Jahr der Barmherzigkeit ein anspornender Impuls sein.

Stichwort Placida-Jahr:

Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel gedenken von September 2015 bis September 2016 der Gründerin ihrer deutschen Kongregation, Schwester Placida Viel. Schwester Placida war die zweite Generaloberin der französischen Gemeinschaft und kleidete 1862 vier Lehrerinnen in Heiligenstadt ein. Seit 1920 ist der daraus entstandene deutsche Ordenszweig eigenständig. Schwester Placida wurde als Victoria Viel am 26. September 1815 – also vor 200 Jahren – geboren.

Kluge Köpfe denken weiter

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Jana Schering, Annika Ernst, Lisa McFarland, Hannah Wesker und Jasmine Weyck nehmen in Berlin von Joachim Müller-Jung, Ressortleiter Natur und Wissenschaft der FAZ, sowie Dr. Christoph Straub, Vorstandvorsitzender der Barmer GEK, den Preis entgegen. (Foto: SMMP/Bauer)

Jana Schering, Annika Ernst, Lisa McFarland, Hannah Wesker und Jasmine Weyck nehmen in Berlin von Joachim Müller-Jung, Ressortleiter Natur und Wissenschaft der FAZ, sowie Dr. Christoph Straub, Vorstandvorsitzender der Barmer GEK, den Preis entgegen. (Foto: SMMP/Bauer)

Mit großem Erfolg haben sich Schülerinnen und Schüler des Differenzierungskurses Gesundheitswissenschaften aus der Jahrgangsstufe 11 am Berufskolleg Canisiusstift in Ahaus an dem Medienwettbewerb „Kluge Köpfe denken weiter – Thema Gesundheit“ beteiligt. Der Wettbewerb war von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und der Barmer GEK ausgeschrieben worden. Weiterlesen bei Berufskolleg Canisiusstift ».


Fritz Wolk leitet Seniorenzentrum in Stromberg

Andreas Wedeking ist jetzt Quartiersmanager

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Andreas Wedeking (l.) überreicht die Zertifikate der Fortbildung KIDZELN (Kindern Demenz erklären). Dieses Seminar fand im Rahmen der Lokalen Allianz für Demenz in Wadersloh statt. Foto: SMMP

Andreas Wedeking (l.) überreicht die Zertifikate der Fortbildung KIDZELN (Kindern Demenz erklären). Dieses Seminar fand im Rahmen der Lokalen Allianz für Demenz in Wadersloh statt. Foto: Bruni Wedeking

Leiter des Hauses St. Josef in Wadersloh will Generationen vernetzen

Andreas Wedeking arbeitet jetzt als Quartiersmanager. Im Auftrag der Seniorenhilfe SMMP soll er zunächst im Raum Ostwestfalen-Lippe dafür sorgen, das Verständnis der Generationen untereinander zu fördern und die Infrastruktur für alte Menschen zu verbessern.

„Das ist eine spannende Aufgabe. Damit kehre ich quasi zu meinen Wurzeln zurück“, sagt der 49-jährige, studierte Diplom-Sozialpädagoge. Bislang leitete er das Seniorenheim Haus St. Josef in Wadersloh und das Seniorenzentrum Am Eichendorffpark in Oelde-Stromberg. Die Leitung in Stromberg übergibt er jetzt an den bisherigen Pflegedienstleiter Fritz Wolk, um sich im Umfang einer halben Stelle der Quartiersarbeit zu widmen.

Das Alten- und Pflegegesetz von 2014 verfolgt den Grundsatz „Ambulant vor Stationär“ und sieht vor diesem Hintergrund eine generationsübergreifende Quartiersentwicklung vor. „Diese Quartiersarbeit ist also politisch gewollt und wird entsprechend gefördert“, sagt Andreas Wedeking. Dafür gelte es, Projekte zu erarbeiten und Mittel zu beantragen: „Es erfordert aber viel Aufwand, die abzurufen.“

Besonders wichtig ist der Inklusionsgedanke

Unter Quartiersmanagement versteht er vor allem die Sichtung, Unterstützung und Weiterentwicklung vorhandener Angebote in einem Quartier. Dabei könne ein Quartier ebenso ein Stadtteil wie ein Dorf sein: „Menschen sollen Partizipation erfahren und umsetzen können. Besonders wichtig ist dabei der Inklusionsgedanke: Es geht um ein neues, gutes und generationsübergreifendes Miteinander – ohne Einschränkungen.

Bis Ende dieses Jahres besucht Andreas Wedeking die Weiterbildung „Qualifiziert fürs Quartier“ beim Johanniterwerk. Dann ist er ausgebildeter Quartiersmanager. In dieser Eigenschaft will er nicht nur Konzepte erstellen, Fördermittel akquirieren und Projekte umsetzen, sondern auch die Organisation der Quartiersarbeit an den anderen Standorten der Seniorenhilfe SMMP etablieren und die eigenen Einrichtungen und Dienste damit noch besser vernetzen.

Demenzparcours im Haus St. Josef: Der examinierte Altenpfleger Alexander Hauffen erklärt dieser Besucherin die nächste Station. Foto: SMMP/Bock

Demenzparcours im Haus St. Josef: Der examinierte Altenpfleger Alexander Hauffen erklärt dieser Besucherin die nächste Station.

In Stromberg ist beispielsweise eine Lokale Allianz für Menschen mit Demenz zum Thema generationsübergreifender Angebote angedacht. Für den Oelder Ortsteil Sünninghausen hat er Fördermittel beantragt, um eine Sozialraumanalyse zu erstellen: „Darauf aufbauend wollen wir ein Konzept für diesen Raum entwickeln. Denn dort soll die neue Wohngemeinschaft als lebendiger Bestandteil des Quartiers entstehen. Zudem planen wir die Kooperation mit einem Träger der Jugendhilfe zur Gewinnung von Auszubildenden für die Altenhilfe.“

Lokale Allianz für Menschen mit Demenz

In Wadersloh sei die Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde wichtig: „Hier möchten wir die Gemeinde in ihrem LEADER Projekt unterstützen. Ferner läuft in Wadersloh bereits die Lokale Allianz für Menschen mit Demenz. In deren Rahmen gab es schon Weiterbildungen für Vereine und den Einzelhandel, Informationsveranstaltungen und eine Multiplikatorenschulung zum Thema KIDZELN. Dieses Kunstwort steht für „Kindern Demenz erklären“.

Auch der Demenzparcours im Haus St. Josef und im Seniorenzentrum Am Eichendorffpark im Sommer 2015 gehörte dazu. Ende August 2016 ist ein Theaterworkshop in Wadersloh mit Beteiligung demenziell erkrankter Menschen in Planung.

Die Stelle von Andreas Wedeking wird als Stabsstelle von der Seniorenhilfe SMMP gGmbH finanziert. „Die ganze Kleinarbeit werde ich aber nicht allein erledigen können. Dafür wollen wir aus Fördermitteln ‚Quartierskümmerer‘ finanzieren, die einen sozialarbeiterischen Hintergrund haben.“ Geplant sei, die Erfahrungen und Modelle auch auf andere Standorte zu übertragen. „Unsere erste Quartierskümmerin wird ab dem 1.Mai 2016 in Wadersloh ihre Arbeit aufnehmen. Sie ist dort im Rahmen der Lokalen Allianz tätig“, so Andreas Wedeking.

Er betont: „Wenn wir erfolgreich bleiben wollen, müssen sich die Einrichtungen und Dienste in die Quartiere hinein öffnen.“ Zum Teil sei das schon geschehen: Das sichere nicht nur unsere Angebote, sondern stehe inhaltlich auch dem Leitgedanken unserer Ordensgründerin nahe: „Die Jugend bilden, die Armen unterstützen und nach Kräften Not lindern.“

„Unsere Gesellschaft braucht mehr als Gerechtigkeit“

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Bischof Joachim Wanke sprach beim Placida-Empfang zum Thema Barmherzigkeit. (Foto: SMMP/Beer)

Bischof Joachim Wanke sprach beim Placida-Empfang zum Thema Barmherzigkeit.

Altbischof Dr. Joachim Wanke stellte beim Placida-Empfang aktuelle Bedeutung der Barmherzigkeit heraus

Der emeritierte Diözesanbischof des Bistums Erfurt, Dr. Joachim Wanke, rückte den „verstaubt“ anmutenden Begriff der Barmherzigkeit in seinem Vortrag beim Placida-Empfang am Dienstagabend im Bergkloster Heiligenstadt in die Gegenwart. Er betonte seine Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, gerade auch vor dem Hintergrund der Zuwanderung zahlreicher Flüchtlinge, und mahnte: „Ihre Situation erfordert Barmherzigkeit. Als Christen sind wir auf den Prüfstand gestellt. Das ist der eigentliche Kampf um die Bewahrung des christlichen Abendlandes.“

Die Vielgestalt der Barmherzigkeit war das Thema der Predigt des Bischofs in der Vesper. (Foto: SMMP/Beer)

Die Vielgestalt der Barmherzigkeit war das Thema der Predigt des Bischofs in der Vesper.

Damit spielte er ebenso auf die jüngsten Wahlerfolge der AfD wie auf die PEGIDA-Demonstrationen an, die gerne die „Gefährdung der abendländischen Kultur“ propagierten. Dort werde das Thema für eine Ideologie missbraucht: „Ideologie verallgemeinert immer: ‚Die Juden‘. ‚Die Flüchtlinge‘. ‚Die Kapitalisten‘. Die Barmherzigkeit wendet sich aber Einzelnen zu.“ Da reiche nicht der Ruf nach dem Staat. Hier komme es auf uns selber an.

150 Gäste in der Schulaula

Vor den rund 150 Gästen in der Aula des Gymnasiums und der berufsbildenden Schule Bergschule St. Elisabeth zeigte Bischof Wanke anhand dieser aktuellen Problematik zwei strukturelle bzw. sozial-ethische Spannungsbögen auf: Zum einen zwischen professioneller Hilfe und ehrenamtlichen Engagement, zum anderen der nach einer Forderung von Gerechtigkeit für alle und der Notwendigkeit von Barmherzigkeit im Einzelfall.

Barmherzigkeit habe aber kaum Konjunktur: „Das Schlüsselwort des heutigen gesellschaftlichen Grundgefühls lautet: Gerechtigkeit.“ Viele beharrten auf ihre Rechte und das, was ihnen gesetzlich zusteht. Freilich räumte Wanke ein, dass es ohne Gesetze nicht geht: „Die Grundrechte müssen in einem Staat gesichert werden.“

Aber er mahnte auch: „Allein durch Paragraphen wird unsere Gesellschaft nicht menschlicher. Man stelle sich nur eine Welt vor, in der alles staatlich geregelt ist. Das ist eine Horrorvision, wie sie George Orwell beschreibt.“ Neben der Gerechtigkeit brauche es deshalb Erbarmen und Liebe, die dem Nächsten einfach guttun wolle, auch wenn dafür keine Belohnung ausgesetzt sei: „Gerechtigkeit kann man einfordern. Barmherzigkeit nicht.“

Ähnlich sei die Spannung zwischen hauptberuflicher Fürsorge und ehrenamtlichem Engagement. Natürlich käme ein Sozialstaat ohne Professionalität nicht aus. Auch das zeige die Umgang mit den Flüchtlingen: „Mit der Erstbetreuung der Flüchtlinge sind die Behörden allein überfordert. Und das sind sie auch bei der langfristigen Integration der Zugewanderten in unser Lebensumfeld.“ Die Verteilung der Asylbewerber und die Bearbeitung der Asylanträge müsse aber vom Staat geleistet werden.

„Ehrenamt sorgt dafür, dass das Blut zirkuliert“

Beides bedinge sich einander: „Das Ehrenamt ist ein belebendes Element für berufliche Professionalität und sorgt dafür, dass das Blut zirkuliert. Es sorgt immer für die Konfrontation mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit.“ Wanke betonte: „Der Sozialstaat braucht das ehrenamtliche Engagement aus seiner Mitte heraus.“

Wie groß die Gefahr sei, sich an professionelle Strukturen zu gewöhnen, zeige die Entwicklung unserer Bestattungskultur: „In einer Welt ohne Bestattungsinstitute war es ein Werk der Barmherzigkeit, Tote zu begraben. Aus einem Werk der Barmherzigkeit wurde später dann eine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit. Inzwischen ist es angesichts der hohen Kosten einer Beerdigung schon wieder ein Werk der Barmherzigkeit, auch für Hartz-IV Empfänger ein würdiges und erschwingliches Begräbnis auszurichten.“ So müsse sich die Gesellschaft immer wieder neu für solche Entwicklungen sensibilisieren, teilweise auch gegensteuern: durch soziales, ehrenamtliches Engagement. Durch Barmherzigkeit.

Der Gottesglaube bilde dafür ein solides, tragfähiges Fundament. Der Altbischof machte dies an fünf Punkten fest: „Ohne die Mahnung Jesu könnten wir vergessen, dass zu jeder Not immer ein konkretes menschliches Gesicht gehört.“ Sein Vorbild bewahre uns, in Schubladen, also ideologisch zu denken.

Ohne die eigene Verankerung in Gottes Liebe würde uns angesichts der vielgestaltigen Not in der Welt schnell der Atem zum Helfen ausgehen. „Und ohne eigene Gottesberührung könnte es sein, dass der Umgang mit fremdem Leid uns selbst zunehmend hart und mitleidsunfähig macht.“

Schwester Adelgundis Pastusiak (Klavier) und Schwester Theresita Maria Müller (Harfe) sorgten für den musikalischen Rahmen. (Foto: SMMP/Beer)

Schwester Adelgundis Pastusiak (Klavier) und Schwester Theresita Maria Müller (Harfe) sorgten für den musikalischen Rahmen.

Helfen auch ohne Anerkennung

Zudem sei die „ungeschuldete Zuwendung“ Gottes ein wichtiges Signal, selbst nicht sauer und ungenießbar zu werden: „Vor allem dann, wenn unsere Hilfsbemühungen kaum Erfolge bringen oder dafür gesellschaftliche Anerkennung und öffentliche Belobigung ausfallen.“ Und als letzten Grund nannte der die im Christentum verankerte Befähigung zur Feindesliebe: „Ohne Gott ist es vermutlich – ich formuliere sehr vorsichtig – ganz unmöglich, für unleidliche, feindselige Menschen Gutes zu erbitten oder ihnen gar Gutes zu tun.“

Bischof Wanke ermunterte dazu, diese Argumente in Diskussionen deutlicher zu nennen. „Zwar wird das nicht reichen, dass ein Agnostiker gläubig wird.“ Aber er werde die Beweggründe ebenso anerkennen, wie Christen auch das Engagement jener Menschen anerkennen müssten, die aus humanistischen Motiven heraus Gutes täten.

„Die Bereitschaft, selbst anderen gegenüber barmherzig zu handeln, hat dort eine Chance, wo ich selbst am eigenen Leibe einmal Barmherzigkeit erfahren habe“, erklärte der Bischof. Und er fügte hinzu: „Barmherzigkeit erlernt man nicht – man erfährt sie.“

Wo christliche Religiosität Hass, Unmenschlichkeit, Erbarmungslosigkeit, brutalen Egoismus produziere, schlage sie der Intention der Gebote Gottes ins Gesicht. Wanke schloss mit der Frage: „Ohne selbst barmherzig zu werden, können wir dem barmherzigen Gott und Vater Jesu Christi nicht gefallen. Ist das nicht auch ein Handlungskriterium für die Kirche und ihre Seelsorge heute?“

Rund 150 Gäste kamen zum diesjährigen Placida-Empfang in das Bergkloster Heiligenstadt. (Foto: SMMP/Beer)

Rund 150 Gäste kamen zum diesjährigen Placida-Empfang in das Bergkloster Heiligenstadt.

Kern der Spiritualität offengelegt

Generaloberin Schwester Maria Thoma Dikow, die den Altbischof fast auf den Tag genau 65 Jahre nach der Seligsprechung Placida Viels nach Heiligenstadt eingeladen hatte, dankte ihm für seine Gedanken: „Sie passen nicht nur gut in das Jahr der Barmherzigkeit, sondern auch zu unserem Gedenkjahr an Placida Viel, der deutschen Ordensgründerin. Denn auch sie hat Grenzen überwunden. Aus sich hinauszugehen und Grenzen des eigenen Tuns zu überschreiben, sei ein Wesen der Barmherzigkeit.“

Ursprünglich hatte die Gemeinschaft den Begriff als „Arme Schwestern von der Barmherzigkeit“ sogar in ihrem Namen getragen. Und so habe der Vortrag von Altbischof Dr. Joachim Wanke zugleich den Kern der Spiritualität der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel beschrieben.

Dass der Vortrag viele Gedanken in Bewegung setzte, zeigte sich auch bei der anschließenden Begegnung im Thomas Morus-Saal des Bergklosters. Dort dauerten die Gespräche noch bis in den späten Abend an.

Schwester Augustina Fahrig †

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Am gestrigen Abend hat der Herr über Leben und Tod den Lebensweg unserer lieben Schwester Augustina vollendet und sie in seinen Frieden heimgeholt.

Der Herr ist mein Licht und mein Heil:
Vor wem sollte ich mich fürchten?
Ps 27,1 Offizium vom Tag

Schwester Augustina Fahrig †

Schwester Augustina
Maria Fahrig

* 13.01.1935 in Bochum
E 11.07.1957 in Geseke
† 27.04.2016 in Meschede

Schwester Augustina diente Gott und den Menschen in unserer Ordensgemeinschaft als Erzieherin sowie in der Pastoral im Krankenhaus und im Altenheim. Stätten ihres Wirkens waren Ahaus, Waltrop, Darup, Lette, Bottrop, Menden, Herten, Stromberg, Gelsenkirchen-Resse, Geseke, Lippetal-Lippborg und Niederorschel. Als Konventsleiterin an verschiedenen Orten und von 1990 – 1996 auch als Generalratsschwester trug sie Verantwortung für die Leitung der Gemeinschaft mit. 2010 kam sie nach Bestwig, wo sie seitdem zufrieden ihren Lebensabend verbrachte.

Schwester Augustina hatte einen nie versiegenden Humor, mit dem sie die Menschen in ihrer Umgebung aufheiterte und ihnen half, schwierige Situationen zu überwinden. Sie war warmherzig und aufgeschlossen gegenüber allen, denen sie begegnete und zeigte bis ins Alter großes Interesse an anderen Kulturen. Mit ihren zunehmenden körperlichen Einschränkungen ging sie kreativ um: Als sie nicht mehr lesen konnte, besorgte sie für sich und andere mit ähnlichen Beschwerden Hörbücher und verstand es immer wieder, die positive Seite des Lebens zu sehen.

Am Dienstag, dem 3. Mai, ist um 14:30 Uhr die Eucharistiefeier in der Dreifaltigkeitskirche des Bergklosters Bestwig, anschließend die Beerdigung auf dem Klosterfriedhof.

Wir gedenken unserer lieben Schwester in Dankbarkeit und bitten, dass Gott sie in seiner Liebe vollende.

„Es ist immer was los hier“

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Paula Bünger (Foto: SMMP/Bock) Anna Lena-Stammen (Foto: SMMP/Bock) Clara Kowollik (Foto: SMMP/Bock)

Clara Kowollik, Anna-Lena Stammen und Paula Bünger waren als Missionarinnen auf Zeit in Mosambik. Sie schicken uns diesen Bericht.

Die Provinz Niassa, in der Metarica liegt, ist eine der ländlichsten und am dünnsten besiedelten Mosambiks. Es gibt viele kleine Dörfer, kaum Städte und viel Weite. Fährt man mit dem Auto über die Sandpisten vorbei an den Dörfern, sieht man die vielen Menschen vor ihren Hütten sitzen. Frauen, die bunte Wassereimer auf dem Kopf balancieren, Fahrräder mit Kohlesäcken oder Brennholz beladen, Menschen mit landwirtschaftlichen Gerätschaften auf dem langen Weg zu ihren Feldern. Hühner und Ziegen laufen über die rote Straße aus Staub.

Vor allem sieht man immer und überall viele Kinder, die winken, an Mangos knabbern, hinter dem Auto her- oder auch vor dem Auto weglaufen. In Metarica liegen noch Panzerreste, Überbleibsel aus dem Bürgerkrieg, auf denen jetzt die Kinder spielen.

Beim Auszählen fürs Fangenspielen.

Beim Auszählen fürs Fangenspielen.

Die Dienststelle von uns Missionaren auf Zeit (MaZ) in Metarica ist das Centro Educacional Júlia Postel, das Bildungszentrum der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel, unserer Entsendeorganisation, bestehend aus der Escolinha, einer Art Vorschule oder Kindergarten und mittlerweile auch zwei ersten, zweiten und seit diesem Jahr auch dritten Klassen. Die Schule wächst noch.

Vormittags und nachmittags kommen je rund 200 Schüler zum Lernen und Spielen in die Schule. Die Kinder in der Vorschule sind in drei Gruppen eingeteilt, A, B und C. Die A-Kinder sind die Ältesten und kommen im Schuljahr 2017 in die erste Klasse. Wir MaZ arbeiten als Titias vormittags und nachmittags mit in je einer Vorschulklasse, wo wir die anderen Titios beim Unterrichten unterstützen oder auch selbst unterrichten.

Das Centro Educacional Júlia Postel von der Straße aus.

Das Centro Educacional Júlia Postel von der Straße aus.

In den 45 Minuten Unterricht täglich lernen die Kinder vor allem einfache Vokabeln auf Portugiesisch, der Amtssprache Mosambiks, da zuhause oft nur Macua gesprochen wird. Die Ältesten Kinder lernen zudem schon das Alphabet, ihren Namen und Zahlen zu schreiben. In den vielen Spielzeiten spielen wir mit den Kindern, lesen ihnen vor, tanzen und singen gemeinsam. Zudem gibt es eine Mahlzeit in der Schule für alle: Entweder Suppe, Brot, oder Papinha, das ist süßer Maisbrei.

Zusätzlich zu unserer Arbeit in unseren verschiedenen Escolinhagruppen geben wir auch Englischunterricht, der von uns MaZ geplant und durchgeführt wird. Die Kinder der Grundschule sowie die ältesten Vorschulkinder lernen in jeweils einer Stunde pro Woche mit uns erste Wörter auf Englisch: Begrüßungen, Zahlen, Farben.

Escolinhakinder in der Spielzeit.

Escolinhakinder in der Spielzeit.

Zu Beginn waren die Kinder oft noch schüchtern und haben sich kaum getraut, die fremden Wörter auszusprechen. Auf dem Schulhof dann aber kommen sie oft zu uns, um uns stolz nach unserem Befinden auf Englisch zu fragen oder um englische Lieder aus dem Unterricht anzustimmen – erste kleine Erfolge.

Hin und wieder gibt es zudem andere Dinge für die Escolinha zu erledigen. So haben wir drei MaZ etwa die Abschlusszertifikate für die Kinder der A-Klassen gestaltet und von allen Kindern dafür Fotos gemacht.

Gemeinsam mit allen Titios und Titias haben wir zudem in einer Art Projektwoche, die von uns MaZ geplant wurde, neues Schulmaterial gebastelt. So sind Geburtstagskalender, ein Bingospiel und für alle Unterrichtsräume Buchstaben- und Zahlenplakate entstanden, die den Kindern beim Lernen helfen sollen.

Arbeitskollegin mit eigenen und Nachbarskindern.

Arbeitskollegin mit eigenen und Nachbarskindern.

Ein anderer Zweig des Bildungszentrums der Schwestern besteht aus der Erwachsenenalphabetisierung. Viele Erwachsene, vor allem Frauen, können weder Lesen, Schreiben, noch Rechnen. Seit diesem Jahr gibt es ein staatlich anerkanntes Programm, bei dem rund 30 Frauen und zwei Männer an drei Nachmittagen in der Woche Schreiben, Lesen und Rechnen lernen. Wir unterstützen an je einem Nachmittag den Lehrer dieses Programms im Unterricht.

Ein anderer Teil unserer Arbeit besteht aus dem Unterricht mit den 24 Mädchen, die bei den Schwestern leben und selbst auch mit dem Gedanken spielen, in die Ordensgemeinschaft einzutreten. Jede von uns drei MaZ gibt in einem der drei Wohnhäuser einmal in der Woche Englisch- und einmal in der Woche abends Deutschunterricht. Hinzu kommen gemeinsame Freizeitaktivitäten und Kreativangebote in den Schulferien.

Wir haben viele verschiedene Aufgaben hier, was unseren Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich und spannend gestaltet. Gemeinsam mit den anderen Titios und Titias wird an Feiertagen im Dorf getanzt und gesungen, zudem haben wir schon einen Ausflug mit allen zusammen erlebt, bei dem wir eine andere Stadt besucht haben. Es ist also immer was los hier.

Liebe Grüße aus Mosambik!

Wir brauchen Ihre Hilfe

Unser soziales und pastorales Engagement in Mosambik finanzieren wir ausschließlich aus Spendengeldern. Unserer Arbeit an den drei Standorten kostet monatlich rund 5.200 Euro. Mit 80 Euro können wir zwei Kindern in der Vorschule ein Jahr lang ein Mittagessen und weitere Zwischenmahlzeiten kochen. Daher sind wir für jede Spende oder Projektpatenschaft dankbar.
Ihre Ansprechpartnerin in der Missionszentrale: Sr. Klara Maria Breuer
Tel.: 02904-808 241, missionszentrale(at)smmp.de


 

Ab einer Spende von 20 Euro erhalten Sie von uns auto­mat­isch eine Spenden­quittung. Für niedrigere Beträge reicht Ihr Konto­auszug zur Vorlage beim Finanz­amt.

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